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Einkehrtag, 010423, ein Vorbild

II. Meditation – Ein Vorbild

Am Gründonnerstag nach der Messe “in Coena Domini” wird das Allerheiligste Sakrament zum Seitenaltar gebracht.
Die Kirche lädt die Gläubigen zur Anbetunng ein.

Ein Vorbild der Liebe zur Eucharistie:
der selige Carlo Acutis (1991-2006)

Wer war Carlo Acutis? – Seliger Carlo Acutis – Ein sehenswertes Video.

Seine Zitate – Seliger Carlo Acutis – „Immer mit Jesus vereint sein.“

Zur Anbetung

Der ganze Mensch erschauere, die ganze Welt erbebe,
und der Himmel juble,
wenn auf dem Altar in der Hand des Priesters
Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, ist!
O wunderbare Hoheit und staunenswerte Herablassung!
O erhabene Demut!
O demütige Erhabenheit,
dass der Herr des Alls, Gott und Gottes Sohn, sich so erniedrigt,
dass er sich zu unserem Heil
unter der anspruchslosen Gestalt des Brotes verbirgt!
Seht, Brüder,
die Demut Gottes und schüttet vor ihm eure Herzen aus!
Erniedrigt auch ihr euch, damit ihr von ihm erhöht werdet!
Behaltet darum nichts von euch für euch zurück,
damit euch ganz aufnehme, der sich euch ganz hingibt!

[Hl. Franz von Assisi]

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Einkehrtag, 010423, Hl Messe

In der hl. Messe wurden Elemente aus der Liturgie der Kartage eingebaut: HIER ZUM HERUNTERLADEN

Hl. Messe
[Kapelle um 11.00h]

Einleitend…

[Messe vom Tag (Samstag der V. Fastensonntag)]

Die tägliche hl. Messe ist für uns auch eine Schule, wo der Lehrer Jesus heisst. Sie ist die notwendige Nahrung, da wir leibhaft eins werden mit Ihm: somit dringt Seine Gnade in unsere Seele ein und sie verwandelt uns – wenn wir es zulassen!

Die hl. Messe ist auch der erste priesterliche Dienst – der erste an Bedeutung und an Wirksamkeit, denn sie lässt uns am priesterlichen Dienst Jesu Christi teilnehmen, der sich hingegeben hat / hingibt für das Heil der Welt.

Man mag auch müde werden… ebenso beim täglichen Breviergebet und doch… es geht uns Wesentliche!

Nach dem Evangelium

Glaube – Osternacht

(Pr.) Widersagst du dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes leben zu können?  (A) Ich widersage.

(Pr.) Widersagst du den Verführungen zur Sünde, damit das Böse nicht Macht über dich gewinnt? (A) Ich widersage.

(Pr.) Widersagst du dem Satan, dem Urheber der Sünde? (A) Ich widersage.

(Pr.) Glaubst du an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer von Himmel und Erde? (A) Ich glaube.

(Pr.) Glaubst du an Jesus Christus, seinen einzigen Sohn, unsern Herrn, der geboren ist von der Jungfrau Maria, der gelitten hat und begraben wurde, von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt? (A) Ich glaube.

(Pr.) Glaubst du  an den Heiligen Geist, die heilige, katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben? (A) Ich glaube.

(Pr.) Das ist unser Glaube, der Glaube der Kirche. Zu ihm bekennen wir uns dankbar in Christus Jesus unserm Herrn. (A) Amen.

Wasserweihe

(Pr.) Steh uns bei, heiliger Vater, und heilige dieses Wasser. Erneuere in uns die Gnade der Taufe, damit wir immer und überall lebendige Glieder deines heiligen Volkes sind. Durch Christus unseren Herrn. (A) Amen.                     

(A) Heiliger, barmherziger Gott, ich nehme neu den Bund an, den Du durch Jesus Christus in der Taufe für immer mit mir geschlossen hast.

Ich bitte Dich: Schenke mir neu Deinen Heiligen Geist und gib mir die Kraft, immer mehr Dir zu gehören. Erleuchte meinen Verstand, stärke meinen Willen, läutere meine Gefühle und meine Wünsche.

Sei Du der Herr in meinem Leben und erlöse mich von dem Bösen. Ich widersage dem Misstrauen gegen Dich und bitte dich: Nimm alles von mir, was mich von Dir trennt.

Ich danke Dir, dass Du mich bejahst, so wie ich bin. Verändere mich so, wie Du mich haben willst. Ich bin bereit, alle Geistesgaben anzunehmen, die Du mir schenken willst.

Erneuere in mir die Gnade der Firmung. Mache mich zu einem lebendigen Glied Deiner Kirche.

Gib mir Kraft und Ausdauer im Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden. Ich will Dich lieben und verehren, solange ich lebe. Amen.

 (folgt Besprengung)


Hoffnung – Karfreitag

(Ges.) Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben,
im Kreuz ist Hoffnung!

(L) Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht:

(A) Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.

(Ges.) Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben,
im Kreuz ist Hoffnung!

(L) Sein Leben war das eines Menschen;

(A) er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.

(Ges.) Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben,
im Kreuz ist Hoffnung!

(L) Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,

(A) damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: Jesus Christus ist der Herr zur Ehre Gottes, des Vaters.

(Ges.) Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben,
im Kreuz ist Hoffnung!

(Pr.) Wir beten gemeinsam.

(A) Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner Gnade aus ihr leben. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Während der Verherung des Kreuzes: GL 461 (“Mir nach”)


Liebe – Gründonnerstag

Gebet

(Pr.) Jesus stand vom Mahl auf, goss Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen.

(A) Dies Beispiel hat er ihnen gegeben.
(Pr.) Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser: “Herr, du willst mir die Füße waschen?”. Jesus antwortete:

(A) Wenn ich dich nicht wasche, hast du keine Gemeinschaft mit mir. Was ich tue, verstehst du jetzt nicht, du wirst es aber später erkennen.
(Pr.) Wenn ich, euer Meister und Herr, euch die Füße gewaschen habe, müsst auch ihr einander die Füße waschen.

(A) Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe habt zueinander.

(Pr.) Ein neues Gebot gebe ich euch: „Liebt einander!“
(A) Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.

(Pr.) In euch sollen bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei:
(A) am größten unter ihnen ist die Liebe.

Während der Fußwaschung

(ges.) Dies ist mein Gebot…

(L) Jesus Christus, du bist die menschgewordene Liebe Gottes.
(A) Dir singen wir unser Lob.

(L) Jesus Christus, du bist die gekreuzigte Liebe Gottes. (A)
(L) Jesus Christus, du bist die auferstandene Liebe Gottes. (A)
(L) Jesus Christus, du bist die Leidenschaft Gottes für uns. (A)
(L) Sündern hast du vergeben. (A)

(ges.) Dies ist mein Gebot…

(L) Kranke hast du aufgerichtet.
   (A) Dir singen wir unser Lob.

(L) Ängstliche hast du ermutigt. (A)
(L) Trauernde hast du getröstet. (A)
(L) Hungernde hast du gesättigt. (A)
(L) Verlassenen hast du Gemeinschaft geschenkt. (A)
(L) Ausgestoßenen hast du Recht verschafft. (A)
(L) Die Jünger hast du zu Zeugen deiner Liebe berufen. (A)

(ges.) Dies ist mein Gebot…

(L) Schenke allen ein brennendes Herz, die einander übedrüssig sind und verlernt haben, füreinander Verantwortung zu übernehmen. 
(A) Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe.

(L) Schenke allen ein brennendes Herz, die miteinander verfeindet sind und sich tiefe Wunden zugefügt haben. (A)

(L) Schenke allen ein brennendes Herz, die sich verlassen fühlen und sich nach einem tröstenden Wort und einerhelfenden Hand sehnen. (A)

(L) Schenke allen ein brennendes Herz, die gefesselt sind von ihrer Gier nach Ansehen, Macht und Geld. (A)

(ges.) Dies ist mein Gebot…

(L) Schenke allen ein brennendes Herz, die zu Opfern einer ungerechten Verteilung von Gütern werden.
(A) Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe.

(L) Schenke allen ein brennendes Herz, denen die Anforderungen des Alltags über den Kopf wachsen. (A)

(L) Schenke allen ein brennendes Herz, die schwer an dem Verlust eines geliebten Menschen tragen. (A)

(L) Schenke allen ein brennendes Herz, die in Familie und Ehe einander in Liebe verbunden sind. (A)

(ges.) Dies ist mein Gebot…

Nach der Fußwaschung

(Pr.) Wir beten gemeinsam: Herr, bei dir finden wir Liebe in Fülle. Wir danken dir, dass du uns zu Zeugen dieser Liebe machst. Durchdringe uns mit der Glut deiner Liebe, dass wir hellsichtig werden für die Not anderer. Festige in uns Tatkraft und Mut, deine Leidenschaft für die Menschen zu bezeugen. Dir sei Lob in Ewigkeit. (A) Amen.


 

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Gewissensspiegel, 2

Hilfe zur Gewissenserforschung

[Zusammengestellt aus dem Gotteslob Nr. 54-67]

Wenn heute jemand sagt: „Ich habe gesündigt“ meint er
oft nur, dass er zuviel gegessen hat. Viele Menschen,
selbst Christen, sagen: „Was soll ich beichten, ich habe
doch keine Sünden!“ Es gibt aber auch Menschen, die
sagen: „Bei meinen vielen Sünden, da fange ich mit
dem Beichten erst gar nicht an!“ Aber stimmt das? Sind
wir so gut – oder so hoffnungslos schlecht –, wie wir
meinen? Sicher nicht!
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung! Du
musst Dich bemühen, wie ein kluger Geschäftsmann ab
und zu ehrliche Bilanz über Dein Leben zu machen, da-
mit Dein Leben ein Gewinn wird und kein Defizit! Du
musst Dich von Zeit zu Zeit von Gott korrigieren lassen,
sonst verhärtest Du Dich in Fehlhaltungen!
Lieber Freund! Gott hat Dich durch den Tod seines Soh-
nes am Kreuz erlöst. Er will Dir durch die Beichte neues
Leben schenken und Dir alles Negative vergeben, das
Du in Dir und um Dich angesammelt hast. Wenn Du
bereust, schenkt Gott Dir ein Übermaß an Gnade: Er
vergibt Dir und entreißt Dich der Sünde.
Diese Gewissenserforschung soll für Dich eine Hilfe zur
Selbsterkenntnis sein, denn zu einer guten Beichte
brauchst Du diese ehrliche Selbsterkenntnis. Wenn Du
in Stille Dein Verhalten überdenkst, lässt Gott Dich
Deine Fehler erkennen. Mehr noch: Er schenkt Dir den
Mut und die Kraft zu einem neuen Beginn.

1. Mein Verhältnis zu Gott

•••• Ehrfurcht vor Gott
Habe ich erkannt, dass Gott mich liebt? War mir Gott
gleichgültig? Baue ich mir ein Gottesbild nach meinen ei-
genen Ideen, Wünschen und Phantasien? Habe ich über
Gott gespottet oder gelästert? Habe ich Magie, Spiritismus
oder Okkultismus betrieben? Bin ich abergläubisch? Die-
ne ich den vergänglichen Götzen dieser Welt: Macht,
Reichtum und Ehre? Habe ich mich meines christlichen
Glaubens geschämt? Wage ich es, meinen Glauben zu be-
kennen? War ich von Christus abgefallen durch mein Tun
oder Reden? Zweifle ich an der Macht und Barmherzig-
keit Gottes?
•••• Meine persönliche Beziehung zu Gott
Bete ich? Bete ich gut? Bete ich gerne? Habe ich Ehr-
furcht vor Gott und den Sakramenten? Vertraue ich mehr
auf mich selber als auf Gott? Sind mir Menschen, Besitz,
beruflicher Aufstieg, Ansehen, Verdienst und bequemes
Leben wichtiger als Gott? Folge ich Christus nach, wohin
er mich führt? Möchte ich mein Leben nach dem Willen
Gottes gestalten, oder nach meinen eigenen Vorstellun-
gen? Bin ich verzagt, weil ich zu wenig auf Gott vertraue?

•••• Meine Beziehung zu Jesus in seinen Sakramen-
ten
Schätze ich die Heilige Messe und die heilige Kommuni-
on? Ist mir die oftmalige Begegnung mit Jesus in der
Kommunion wichtig? Habe ich Ausreden, um die Sonn-
tagsmesse nicht zu besuchen? Bilde ich meinen Glauben
weiter? Lese ich die Heilige Schrift? Kritisiere ich in lieb-
loser Weise die Kirche, den Papst, die Bischöfe oder die
Priester? Schätze ich die heilige Beichte? Wecke ich in
meinen Mitmenschen die Liebe zu Gott? Bemühe ich
mich, andere zum Glauben zu führen? Bete ich für jene,
die nicht glauben? Beteilige ich mich an den Aufgaben
der Kirche?

•••• Gott über alles
Bin ich bereit, aus Liebe zu Gott zu fasten und andere Op-
fer zu bringen? Kann ich Leiden und Schmerzen aus Lie-
be zum gekreuzigten Herrn annehmen? Kann ich Böses,
das andere mir zugefügt haben, verzeihen? Bin ich fähig,
aus Liebe zu Gott erlittenes Unrecht zu vergeben?

2. Mein Verhältnis zu den Menschen

•••• Nächstenliebe
Gibt es Menschen, die ich verachte? Gibt es Menschen, de-
nen ich etwas neide? Belüge ich andere? Betrüge ich im Be-
ruf oder in der Arbeit? Gebe ich gegenüber anderen an? Has-
se ich jemanden? Bin ich berechnend oder verschlagen im
Umgang mit anderen? Geht es mir nur um meinen Vorteil?
Kann ich die Fehler der Menschen um mich herum anneh-
men? Möchte ich immer der Beste sein? Möchte ich vor den
Menschen etwas gelten? Schaue ich erhaben auf andere her-
ab?

•••• Der Nächste als Geschenk Gottes
Habe ich getötet? Habe ich abgetrieben, dazu gedrängt oder
geraten? Habe ich jemanden körperlich oder seelisch ver-
letzt? Habe ich etwas gestohlen? Habe ich Notleidenden
nach meinen Möglichkeiten geholfen? Habe ich mit jeman-
den gestritten? Schimpfe ich über andere? Habe ich jeman-
den schlecht gemacht? Bringe ich Menschen gegeneinander
auf? Bin ich zynisch und spöttisch? Verhalte ich mich so,
dass andere an meinem Beispiel wachsen können? Bin ich
hilfsbereit, ohne sofort Gegenleistung zu erwarten?

•••• Dienst am Nächsten
Setze ich mich im Beruf für das Wohl der anderen ein, oder
geht es mir nur um mich selbst? Gefährde ich andere im Stra-
ßenverkehr durch Missachtung der Sicherheitsregeln? Hin-
terziehe ich Steuern? Drücke ich mich vor öffentlichen sozia-
len Aufgaben? Bin ich streitsüchtig und rechthaberisch?
Kann ich Fehler gegenüber anderen eingestehen und um Ent-
schuldigung bitten?

•••• Familie
Liebe ich meine Familie? Nehme ich mir ausreichend Zeit
für sie? Erziehe ich meine Kinder in Liebe? bin ich zu streng
zu ihnen? Verwöhne ich sie zu sehr? Bin ich zu ehrgeizig mit
ihnen? Bemühe ich mich, durch mein Gebet und mein Bei-
spiel in den Kindern die Liebe zu Gott zu wecken? Fördere
ich die religiöse Erziehung meiner Kinder? Gebe ich ihnen
ein gutes Vorbild? Müssen meine Kinder unter meinen Lau-
nen leiden? Liebe ich jedes meiner Kinder, auch wenn eines
schwieriger ist? Sehe ich in ihnen ein Geschenk Gottes?

3. Mein Verhältnis zu mir selbst

•••• Mein Charakter
Halte ich mich für besser als die anderen? Oder halte ich
mich für minderwertig? Liebe ich mich selbst in rechter
Weise? Bin ich egoistisch? Möchte ich gerne im Mittel-
punkt stehen? Kann ich meine bisherige Lebenseinstel-
lung vor Gott und meinen Mitmenschen verantworten?
Suche ich Selbstverwirklichung ohne Gott: in einer Kar-
riere, in Sport, in Angeberei? Gebe ich leicht auf? Schade
ich meiner Gesundheit durch Unmäßigkeit: Rauchen,
Trinken, Drogen? Neige ich zu Rohheit und Härte? Habe
ich versucht, mein Gewissen abzustumpfen und es zum
Schweigen zu bringen? Bin ich fähig, Schuld und Versa-
gen vor Gott einzugestehen?

•••• Meine Geschlechtlichkeit
Schade ich meinem Lebensglück durch Missbrauch mei-
ner Geschlechtlichkeit? Reize ich meine Phantasie und
Begierde durch pornographische Hefte oder Filme? Bin
ich in meinem Benehmen und Reden ordinär? Bin ich se-
xuell verroht, sodass es mir nur mehr um meine eigene
Lust geht? Lasse ich mich von meinen Begierden beherr-
schen? Habe ich Selbstbefriedigung getan? Habe ich an-
dere verführt? Mache ich mich durch vorehelichen Ver-
kehr immer mehr unfähig, eine tiefe und dauerhafte Lie-
besbeziehung aufzubauen? Bin ich mir bewusst, dass ich
nur in einer dauerhaften ehelichen Liebesbeziehung bis
zum Tod glücklich werden kann? Habe ich die Ehe
gebrochen und meinen Ehepartner betrogen? Bemühe ich
mich, ihn nicht nur körperlich sondern auch geistig zu
lieben? Achte und ehre ich meinen Ehepartner? Liebe ich
ihn trotz seiner Fehler und Schwächen? Habe ich den
Willen zum Kind? Bitte ich Gott immer wieder um einen
neuen Anfang?

•••• Meine Gesamtpersönlichkeit
Bin ich wahrhaftig? Bin ich ehrlich? Bin ich überheblich
und stolz? Betrüge ich mich selbst mit Lebenslügen? Er-
warte ich mir zuviel von diesem Leben? Sehne ich mich
nach Gott? Neige ich zur Verzweiflung? Bemühe ich
mich, eine reife Persönlichkeit zu werden? Möchte ich
nur ein angenehmes Leben haben, und ist mir die Ewig-
keit bei Gott egal? Was hindert mich, mehr zu lieben…?

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Gewissensspiegel 1

Gewissenserforschung
Von P. John Bartunek LC und P. Jonathan Morris LC

Gebet zur Vorbereitung

Vater, Du bist reich an Gnade und du kennst mein Herz. Du weißt, wie sehr ich Dich lieben und Dir dienen will, indem ich Dir nachfolge. Du weißt auch, wie schwach ich bin und wie schwer es ist, in Demut, Reinheit und mit Glauben zu leben. Jetzt, da ich mich Dir im Sakrament der Versöhnung nähere, das Du durch die Weisheit und das Opfer Deines Sohnes in der Kirche eingesetzt hast, bitte ich Dich: Sende den Heiligen Geist, um meinen Verstand zu erleuchten, damit ich meine Sünden und Fehler erkenne, und um mein Herz zu beleben, so dass ich mit aufrichtiger Reue darüber, dass ich Dich beleidigt und die Kirche verletzt habe, meine Sünden bekennen kann und Deine Vergebung und Stärke empfange.

Für Christus ist unser Herz am wichtigsten: Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.

Deshalb kannst du damit beginnen, deine inneren Einstellungen zu betrachten, wenn du mit Ihm darüber sprichst, wie du Ihm weh getan oder Ihn enttäuscht hast seit der letzten Beichte, und dann sehen, wie sie sich in deinen Handlungen auswirken (oder umgekehrt wichtig ist, dass du beide Aspekte betrachtest).

Viele Leute finden es hilfreich, ihre Gedanken während der Erforschung ihres Gewissens zu notieren, damit sie klar und geordnet beichten können. Wenn du beginnst, das Sakrament der Beichte zu empfangen, und regelmäßig eine Gewissenserforschung machst, wirst du es viel leichter finden, die Bereiche zu erkennen, in denen du zu Selbstsucht neigst, normalerweise sündigst oder deinen natürlichen Schwächen nachgibst.

Dann wird deine Gewissenserforschung weniger Zeit beanspruchen, und du wirst deine Hoffnung und deinen Glauben stärker nutzen müssen, um nicht Gefühlen der Entmutigung nachzugeben.

Die folgenden Fragen könnten dir helfen.


Meine Beziehung zu Gott:

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.

Was war meine gewöhnliche Haltung gegenüber Gott in den letzten zwei Wochen? Anbetung, Lobpreis, Dankbarkeit, Respekt, Vertrauen, Glaube, Hoffnung, Liebe?Gleichgültigkeit, Distanz, Groll, Arroganz?

Wie hat sich diese Einstellung in meinem Gebetsleben konkret gezeigt?

Wie sehr habe ich der Faulheit nachgegeben und so meine Gebetsverpflichtungen vernachlässigt, sowohl die von der Kirche vorgeschriebenen (z.B. Sonntagsmesse) als auch die, die ich mir persönlich auferlegt habe?

Wie sehr bin ich während des Gebetes Zerstreuungen gefolgt?

Habe ich gegen die Zerstreuungen gekämpft, oder habe ich mich von ihnen entmutigen und schwächen lassen?

Welche Anstrengungen habe ich unternommen, um während meiner normalen Aktivitäten mit Gott in Kontakt zu bleiben?

Habe ich versucht, Seinen Willen in den Pflichten und Umständen meines Lebens zu entdecken oder habe ich gelebt, als ob Er gar nicht in sie verwickelt wäre?

Habe ich bewusst versucht, Ihn glücklich zu machen, Ihn zu kennen, Ihm zu dienen, ihn zu suchen, ständig an Ihn zu denken, oder habe ich Ihn aus meinen echten täglichen Aufgaben ausgeschlossen?

Inwieweit war Gott alles, was ich brauche, und inwieweit haben andere Menschen, Freuden oder Dinge Ihn beiseite geschoben? Warum?


Meine Beziehung zu anderen:

“Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst” ;

“Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander. Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.”;

“Amen, das sage ich euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan.”

Was war meine gewöhnliche Haltung gegenüber anderen Menschen (denen, die mir nahe stehen, wie auch denen, die ich nur zufällig getroffen habe) in den letzten zwei Wochen?

Interesse, Großzügigkeit, Teilnahme, Reinheit?

Kritik, Furcht, Arroganz, Gier, Neid, Lust?

Welche Anstrengungen habe ich unternommen, um jede einzelne Person nicht in Bezug auf ihren Nutzen für mich oder ihre Freundlichkeit zu betrachten, sondern in Bezug darauf, dass sie von Gott unendlich geliebt werden?

Welche Anstrengungen habe ich unternommen, um gut von anderen zu denken, statt auf ihren Schwachpunkten und Fehlern zu bestehen?

Auf welche Weise hat sich diese innere Einstellung in meinen Worten ausgedrückt?

Habe ich Klatsch verbreitet, nutzlose Kritik geübt oder unnötigerweise schlecht über andere gesprochen?

Habe ich in schroffem Ton mit anderen gesprochen, aus Wut, Ungeduld oder Ärger?

War ich kalt, schroff, kurz angebunden oder ungeduldig im Umgang mit irgendjemandem?

Welche Anstrengungen habe ich unternommen, um positiv von anderen zu sprechen und so eine Atmosphäre des Vertrauens, des gegenseitigen Respekts und der Nächstenliebe aufzubauen?

Auf welche Weise hat sich diese innere Haltung in meinen Handlungen ausgedrückt?

Habe ich jemanden für meine Zwecke ausgenutzt, anstatt seine Person zu respektieren? Habe ich zugelassen, dass meine Gesten, Äußerungen und Handlungen meine Unzufriedenheit, Ungeduld oder Wut ausdrücken?

Habe ich Gewalt angewendet, um meinem Ärger Luft zu machen?

War ich immer nur mit meinen besten Freunden zusammen und habe andere vernachlässigt, oder ist meine Nächstenliebe universal wie die Christi?

Welche Anstrengungen habe ich unternommen, um meinen Nächsten zu helfen, um ihnen zu dienen, um ihr Leben angenehmer und erfüllender zu gestalten, um ihnen die Liebe und Sanftmut Gottes zu zeigen durch aufrichtiges Interesse an ihnen und Anteilnahme?

Habe ich echte Nächstenliebe geübt, indem ich für die anderen zu Gott gebetet habe?

Habe ich echte Nächstenliebe geübt, indem ich durch mein Beispiel und meine Worte die Wahrheit des Evangeliums bezeugt habe?

Was habe ich über meine normale Pflicht hinaus getan, um andere zu Christus zu bringen?


Meine Selbstdisziplin:

Zu allen sagte er: “Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach”…

“Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt”…

Wie war meine gewöhnliche Haltung zu meinem eigenen Leben in den letzten zwei Wochen?

Hemmungslosigkeit, Bequemlichkeit, Eitelkeit, Arroganz, Faulheit? Demut, Verantwortlichkeit, Entschiedenheit bei der Erfüllung des Willens Gottes? Wie hat sich diese gewöhnliche Haltung bei der Erfüllung meiner Pflichten konkret ausgewirkt?

Habe ich wichtige Aufgaben völlig vernachlässigt?

Habe ich sie gewissenhaft und verantwortlich erfüllt und in ihnen den Willen Gottes und meinen Weg zu einem glücklichen und fruchtbaren Leben gesehen?

Wie verantwortlich habe ich versucht, meine von Gott empfangenen Talente und Gaben zu entdecken und zu entwickeln?

Habe ich sie für selbstverständlich gehalten?

Habe ich sie vergraben?

Wie hat sich diese gewöhnliche Haltung in der Nutzung meiner Zeit konkret ausgewirkt?

Inwieweit habe ich vorausgeplant: mir persönliche Ziele gesetzt und meinen Aufgaben Prioritäten gegeben?

Inwieweit haben meine Emotionen und Launen (anstatt meiner Überzeugungen) mein Handeln und meine Entscheidungen bestimmt?Wie hat sich diese gewöhnliche Haltung ausgewirkt auf die Art und Weise, wie ich auf Schwierigkeiten, Herausforderungen und Versuchungen reagiert habe?

Inwieweit habe ich in diesen Momenten Gott gefunden und meinen Glauben, mein Vertrauen und meine Hingabe erneuert?

Inwieweit habe ich Gefühlen von Entmutigung und Selbstmitleid nachgegeben, den einfachen Weg gewählt?

Welche Anstrengungen habe ich unternommen, um das Kreuz Christi in meinem eigenen Leben zu finden und zu umarmen?

Habe ich versucht, ordentlich zu sein in den äußerlichen Dingen des Lebens, um die Harmonie und Ordnung in meiner Seele zu fördern?

Habe ich auf extreme Weise Vergnügungen gesucht?

Habe ich irgendwann Gesundheit oder Leben von mir selbst oder einem anderen unnötig in Gefahr gebracht und dieses wertvolle Geschenk verachtet?

Hat mein schlechtes Beispiel andere von Christus weggeführt?



Es folgt ein üblicher Reueakt:

Herr Jesus Christus, wahrer Gott und Mensch, mein Schöpfer und Erlöser, ich liebe Dich über alles. Es tut mir von ganzem Herzen leid, so viel Schlechtes getan und Gutes unterlassen zu haben. Durch meine Sünde habe ich Dich, mein höchstes Gut, das über alles andere geliebt zu werden verdient, beleidigt. Um meine Sünden wieder gut zu machen, opfere ich mein Leben, meine Werke und all meine Taten auf. Ich nehme mir fest vor, mit Deiner Hilfe Buße zu tun, nicht mehr zu sündigen und alles zu meiden, was mich zur Sünde führt. Durch die Verdienste Deines Leidens und Todes erbarme Dich meiner und gewähre mir die Gnade, Dich nie wieder zu verletzen. Amen.

 

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Einkehrtag, 010423, Beichtvorbereitung

Exerzitien am Samstag, 1. April 2023

PROGRAMM

07.30  Frühstück
08.15   Laudes in der Kapelle (Beginn)
folgt    (I) Meditation im Gemeinschaftraum oder Kapelle
ab 09.00  Beichtgelegenheit 
11.00   Hl. Messe vom Tag
In der hl. Messe werden diese Elemente aus den Kartagen eingebaut:
    >Fußwaschung
    >Verehrung des Kreuzes
    >Erneuerung der Taufgelübden

12.15    Angelus und Mittagessen (Speisesaal)

15.00   Non und II Meditation (Kapelle)
15.45   Einfache Aussetztung des Allerheiligsten
folgt:  freie stille Anbetung; ab 18.00 Uhr alle
18.45   Vesper e euch. Segen (Abschluss)
19.00   Abendessen

MEDITATION

Gleichnis vom verlorenen Sohn vorlesen

Laetare-Sonntag (IV C, Lk) –> Einladung zur Osterbeichte
Heute dient uns als Vorbereitung dazu.

2 Söhne und 2 Brüder…
Beide ungehorsam und weit entfernt von ihrem Vater.
Der Jüngere verlässt den Vater…
Der zweite bleibt beim Vatern, aber er ist mit dem Herzen weit weg,  gleicht eher einem Angestellten als einem Sohn…
Wenn wir Ihm NEIN sagen, so gleichen wir…

Wenn wir JA sagen, aber nur äußerlich, als Angestellte und nicht als Kinder, so gleichen wir … ?
… ist eher unsere Gefahr! Denn wir gehören zu den Nahestehenden:
tägliches Gebet, Theologiestudium, usw…

Papst Franziskus (Generalaudienz am 29.03.2023)
                                                                               [Eigene Übertragung]

“Die Begegnung mit Jesus Christus verändert einen von innen, macht einen anderen Menschen”.
Christ zu werden ist kein Make-up, das dein Gesicht verändert, nein! Wenn Sie Christ sind, ändern Sie Ihr Herz, aber wenn Sie Christ nur von Aussehen sind, geht das nicht…
Christen von Make-up … nicht, das geht nicht!
Die wahre Veränderung ist das Herz.

Die Leidenschaft für das Evangelium ist keine Frage des Verständnisses oder des Studiums. Sie können jede beliebige Theologie studieren, Sie können die Bibel studieren und all das und atheistisch oder weltlich werden, es ist keine Frage des Studiums; in der Geschichte gab es viele atheistische Theologen, nein!

Das Studium dient, bringt aber nicht das neue Leben der Gnade hervor; sich zu bekehren bedeutet vielmehr, jene gleiche Erfahrung des “Falls und der Auferstehung” nachzuvollziehen, die Saulus/Paulus erlebt hat und die am Ursprung der Verklärung seines apostolischen Eifers steht.

Fastenzeit beginnt mit Aufruf gegen die Heuchelei:

Hütet euch,
eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun,
um von ihnen gesehen zu werden;
sonst habt ihr keinen Lohn
von eurem Vater im Himmel zu erwarten.

Wenn du Almosen gibst, posaune es nicht vor dir her,
wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun,
um von den Leuten gelobt zu werden!

Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.

Wenn ihr betet,
macht es nicht wie die Heuchler!
Sie stellen sich beim Gebet
gern in die Synagogen und an die Straßenecken,
damit sie von den Leuten gesehen werden.
Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
                                                                             (Mt 6, 1–6.16–18)

“Heuchelei” -> Hypokrisie -> eine Rolle spielen, wie ein Schauspieler // alles äußerlich ok, das Herz ist anderswo….
Wo ist das Herz?

Eine gute Gewissenerforschung dient auch dazu, Heuchelei zu entdecken und bereuen.
Eine gute Gewissenserforschung dient auch dazu, mit Dankbarkeit zu entdecken, dass wir treu gewesen sind.

Denn im Gleichnis gibt es, unbenannt, auch einen dritten Sohn, Jesus, der JA gesagt und JA getan hat.
Er hat den Vater nur darum verlassen, um uns verlorene Menschen aufzusuchen und zurückzuführen, damit wir den Vater eheren und lieben wie Er ihn ehrt und liebt.
Er ist der einzige, an dem der Vater Wohlgefallen hat (s. Verklärung!) und wir sind vom Vater geliebt in dem wir Jesus innerlich ähnlich werden: Studium, Gebet, Liturgie, Gemeinschaft, Freizeit, all das was hier zur Verfügung steht,  dient dazu!

Die subiektive Bedingung, damit im Bußsakrament tatsächlich Versöhnung geschieht, ist die Reue.
Es genügt auch die unvollkommene Reue (vgl. verl. Sohn).
Der Geist aber führt uns zur vollkommenen Reue (vgl. Petrus am Ölberg), aus Liebe, nicht aus Furcht….

Biblische Beispiele für echte Reue aus dem Lektionar der Fastenzeit:

>Montag der II. Fastenwoche -> Dan 9,4b-10
>Dienstag der III. Fastenwoche -> Dan 3, 25.34-43
>Samstag der III. Fastenwoche -> Psalm 51

Wo die Reue echt ist, und dadurch die Gnade der Lossprechung
wirksam wird, wird die Reinigung und Erneuerung des Herzens in einem großzügigen Vorsatz: vgl. Zachäus !

Der Übergang zu einem neuen Leben ist schon Ostergeschehen,
nicht nur Vorbereitung auf Ostern, sondern schon Ostergeschehen: Vgl.  Gleichnis vom barmherzigen Vater :
“Dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden”.

Hilfen zur Gewissenserforschung:

Gewissensspiegel, 1

Gewissensspiegel, 2


 

 

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Exerzitienwoche in Meran, November 2022

Exerzitien
Meran, Gästehaus der Salvatorianinnen
7-12 November 2022

(deutsche Übertragung)

Esercizi spirituali
p/o Casa delle Suore Salvatoriane a Merano
7-12 novembre 2022

(testo originale)

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Der priesterliche Zölibat

Der priesterlicher Zölibat

1- Zölibat als priesterliche Keuschheit

Der Zölibat ist nicht nur ein kirchliches Gesetz. Sie bringt den Wunsch zum Ausdruck, sich Jesus in der vollkommenen Selbsthingabe an den Vater und die Brüder und Schwestern anzugleichen: In diesem Sinne wäre es angemessener, von „priesterlicher Keuschheit“ zu sprechen. Im folgenden Text ist “Zölibat” als “priesterliche Keuschheit” zu verstehen, im Sinne der evangelischen Räte.

2- Zölibat ist nicht gegen die Natur

Der Zölibat ist nicht gegen die Natur, weil er die Natur übertrifft.

3- „Das erste Geschlechtsorgan ist das Herz“
– in der Naturwelt ist nur der Mensch imstande, nach diesem Grundsatz zu leben.

4- Bräutliche Wurzel des Zölibats

Die Wurzel des Zölibats ist die bräutliche Liebe dessen, von dem Johannes schreibt:

  • Joh 13, 1

Die Wurzel des Zölibats ist die bräutliche Liebe derer, die ihr Leben bedingungslos nach dem großen Gebot ausrichten:

  • Mt 12, 28b

5- Zölibat als Übergang zur Fülle der bräutlichen Liebe

Der priesterliche Zölibat wie die geweihte Keuschheit ist Übergang und Prophezeiung.

Zum Nachdenken…

Gott schuf den Menschen als Mann und Frau, „und es war sehr gut“ (Gen 1, 27 f.)
Die Erlösung bringt die Schöpfung zur Erfüllung und erneuert sie in Heiligkeit.
Darum: Jedem Mann seine Frau, jeder Frau ihren Mann.
Kein Himmel ist denkbar ohne die Fülle ehelicher Liebe.
Im neuen Eden werden Mann und Frau einander auf reine und totale Weise lieben, genauso wie Jesus uns geliebt hat.

6- Zölibat und Kreuz

Dem angehenden Priester muss klar sein: Keine menschliche Liebe hier auf Erde kann die bräutliche Liebe von Frau und Mann ersetzen oder mit ihr verglichen werden.
Die priesterliche Mitbruderschaft, so wie die Nähe der Mitmenschen in einer Pfarrei sind wichtige Stützen, aber sie stehen nicht auf der gleichen Ebene.
Der priesterliche Zölibat beinhaltet einen Zustand radikaler Einsamkeit und daher eine Sehnsucht des Herzen und des Fleisches, die nur im Himmel schmelzen wird.

7- Zölibat unterstützt von Caritas

Nur eine stärkere Liebe kann einem Menschen die Kraft geben, auf die irdische Liebe und auf die Schönheit der sexuellen Liebe zu verzichten, das heißt auf das, was in diesem Leben am schönsten ist.

Diese stärkere Liebe ist die Caritas, dh die Liebe der göttlilchen Personen, die in der Kirche sichtbar wird. Es ist die Liebe, die ständig erfleht werden muss und die stärker ist als der Tod:

  • 1 Kor 13, 1

Da der Zölibat von dieser Liebe getragen wird, kann er nicht als Negation oder Abwertung der Sexua-lität betrachtet werden.
Die Caritas ermöglicht es mir, über die sexuellen Regungen hinweg, nur das wahre Wohl meines Nächsten nach dem Willen Gottes vorzuziehn.

8- Zölibat ist nicht nur Abstinenz…

Es reicht nicht aus, keinen Sex zu haben und nicht zu masturbieren; Ziel ist es, die Reinheit des Herzens Jesu zu erlangen, die in den Seligpreisungen lobgepriesen wird:

  • Mt 5, 3 „Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott sehen“

 Daher besteht die erste große Errungenschaft darin, die Schönheit des Zölibats zu schätzen und ihn leben zu wollen.

9- Selbstbeherrschung ausüben

Hier geht es nicht um sexuelle Verderbtheit, Krankheiten, Pädophilie usw., die so viel Schaden der Kirche zugefügt haben! Es geht um eine Selbstbeherrschung der eigenen Instinkte, die für alle gesunden Menschen möglich ist.

  • Mt 26, 41

Es ist notwendig,

  • Das Gebet zu pflegen – ohne Gebet ist der Kampf bereits verloren
  • Sich helfen zu lassen – geistliche und psychologische Leitung
  • Ständige Selbstbeherrschung zu üben, besonders der Blicke
  • Auf Wein u.ä. zu achten
  • Übermäßigen Stress meiden
  • Keine zweideutigen Signale geben
  • Zu lässige Einstellungen in Beziehungen mit dem anderen Geschlecht meiden
  • „Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt.“ (1 Kor 10, 12)

10- Aufmerksamkeit im Gebrauch der Medien

Papst Franziskus hat sie kürzlich wiederum betont:

Franziskus warnte die angehenden und jungen Priester auch vor Pornografie im Internet. „Es ist ein Laster, das so viele Menschen haben, so viele Laien, aber auch Priester und Nonnen. Der Teufel kommt von dort“, legte der Papst den jungen Kirchenleuten ans Herz. Dabei spreche er nicht nur von krimineller Pornografie, etwa Kindesmissbrauch; er meine die „einigermaßen ,normale’ Pornografie“.

„Das reine Herz, welches jeden Tag Jesus empfängt, kann diese pornografischen Informationen nicht empfangen“, es schwäche das Herz. Er rief die Teilnehmer auf, pornografische Inhalte von ihren Computern und Mobiltelefonen zu löschen. „Und wenn Sie es nicht löschen können, verteidigen Sie sich gut, damit Sie nicht in eine solche Situation geraten“, so die Warnung des Papstes.

Zugleich ermutigte der Papst die Seminaristen und Priester, die Sozialen Netzwerke als Kommunikationsmittel zu nutzen: „Sie leisten einen Dienst, um im Leben voranzukommen.“ (Franziskus an die Seminaristen – Rom, 26. 10. 2022)

11- Seminar als Zeit der Unterscheidung

Die Zeit des Seminars ist eine Zeit der Unterscheidung und der Prüfung, aber nicht im Sinne, dass ich frei bin, alle Erfahrungen zu machen, denn Gott wird mich verstehen lassen, welchen Weg ich wählen soll…

Gott kann mich nicht dazu bringen, Seinen Willen zu verstehen, solange ich in einem Zustand der Trägheit oder Unentschlossenheit bleibe.

Es ist notwendig, dass ich sofort den schmalen Weg wähle, und zwar mit voller Hingabe, damit der Herr Sein Wort sprechen und mein Gewissen erleuchten kann.

Die Exezitien sind auch nützlich, um die innere Entscheidung zu erneuern und zu prüfen, ob es Fluchtwege gibt, von denen ich zurückgehen muss.

12- Texte zum Nachdenken:

  • Eph 5, 32 Dieses Geheimnis ist groß, das sage ich in Bezug auf Christus und die Kirche.
  • Mt 19, 3 Um des Himmelreiches willen…
  • Mt 19, 3 Ehe und Ehelosigkeit in der bald vergehenden Welt…
  • Mt 22, 23Die Frage nach der Auferstehung der Toten…
  • Eph 5, 21 Christliches Leben in Haus und Familie…

13- Geistliche Begleitung und Beichte notwendig!

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Die Armut

Die Armut

Mt 5, 3 – „Selig, die arm sind vor Gott“

Der Segen Gottes ruht auf jenen Menschen, die bemüht sind, ihre Güter nach Seinem Willen zu verwalten.

Texte zum Nachdenken:

  • Christus ist arm geworden, um uns zu bereichern… 2 Kor 8, 9
  • Der Menschensohn hat keinen Ort… Mt 8, 20
  • Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier… Lk 12, 13 f.
  • Die kostbare Perle und der verborgene Schatz… Mt 13, 44 f.
  • Das Gleichnis vom Verwalter und der Ungerechtigkeit… Lk 16, 9
  • Wenn du vollkommen sein willst… Mt 19, 16 f.
  • Das Opfer der armen Witwe… Mk 12, 41 f.

Was sind die Versuchungen derer, die in einer Gesellschaft hohen Wohlstands leben?

  • Unfähigkeit, auf die Annehmlichkeiten des Lebens zu verzichten
  • Geringe innere Bereitschaft, die Widrigkeiten des Lebens zu akzeptieren
  • Übertriebener Konsum unnötiger Dinge
  • Verringerung der Bereitschaft, Verpflichtungen einzugehen und Ermüdung zu ertragen
  • Übertriebene Pflege der Äußerlichkeit
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Das Gemeinschaftleben

Das Gemeinschaftsleben

In der monastischen Regel, z.B. der Benediktiner, ist das Gemeinschaftsleben grundlegend für das spirituelle Wachstum eines jeden.
In dieser Regel ist es mehr als die individuelle Buße wichtig, den Bußcharakter des Gemeinschaftslebens ohne Abstriche zu leben, denn: „vita comunis maxima poenitentia“ – vom Gehorsam gegenüber dem Abt bis zur demütigen Nächstenliebe gegenüber den Mönchsbrüdern.
Etwas Ähnliches sollte im Gemeinschaftsleben im Seminar geschehen, aber es geschieht nicht ohne eine geistliche Entscheidung.

Die Gefahr, die über allen schwebt, besteht darin, aus der Gemeinschaft zu fliehen oder sie auf ein Minimum zu reduzieren, dh das Seminarleben in eine Art Studentenwohnheim mit einigen Gemeinschaftsmomenten zu verwandeln …

Ich sollte stattdessen versuchen, das Seminar als eine Gelegenheit zu betrachten, den Geist der kirchlichen Gemeinschaft (und in Zukunft des Presbyteriums) zu schulen: Meine Gefährten sind meine Brüder und mögliche Mit_brüder, was noch mehr ist! Gott ruft mich, mit ihnen zu wachsen.

  • Lasse ich zu, dass das Gemeinschaftsleben mich formt und innerlich prägt?
  • Nehme ich die gegenseitigen Beziehungen und die Anforderungen des gemeinsamen Lebens ernst?
  • Bin ich bereit, mich mit allen zu verbrüdern?
  • Nimm ich die Herausforderung der brüderlichen Korrektur an?
  • Lasse ich mich vom guten Beispiel der Genossen erbauen? Versuche ich, andere durch mein gutes Beispiel zu erbauen?
  • Welche Ausdrucksformen von Individualismus muss ich überwinden?
  • Der „heilige Egoismus“ (Theresia von Lisieux) bezogen auf das Gemeinschaftsleben im Seminar…
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Das Gebet

Das Gebet

1- Wichitigkeit

Es gibt keinen christlichen Fortschritt ohne ein solides Fundament des persönlichen Gebets.
Das Gebet bereitet mich darauf vor, im Studium und im Gemeinschaftsleben die Stimme dessen zu erfassen, der mich in Seine Nachfolge berufen hat.

Das Hören auf Gott, dem ich in der Tiefe der Seele begegne, hat Vorrang vor dem Sprechen über Gott (Theologie).

2- Zeit finden

Das Gebet braucht Zeit. Mögen wir großzügig mit Gott sein und Ihm die beste Zeit unseres Alltags widmen, nicht nur Krümel!

  • Wie viel Zeit widme ich jetzt dem Gebet?
  • Wie viel könnte ich ihr widmen?

Es ist wichtig, durchzuhalten.

3- Seine eucharistische Gegenwart schätzenlernen!

Es ist besser, in der Kapelle oder in einer Kirche, dh  in der Nähe des Tabernakels zu beten, das seine lebendige eucharistische Gegenwart verbirgt, denn es hilft mir verstehen, dass mein Gebet Teilnahme an Seinem Gebet ist.
Im Tabernakel ist das fleischgewordene Logos gegenwärtig, das mich aufnimmt, um mich in Seiner Anbetung des Vaters zu vereinen.
Auch wenn ich nichts fühle oder nicht gut beten kann, ist das stille Verweilen vor Ihm segenbringend. Selbstverständlich kann ich überall beten, aber das ist wahr, weil die Eucharistie existiert!

4- Persönliches Gebet als pastoraler Dienst

Das fürsprechende Gebet des Priesters ist ebenso wichtig wie sein offenes Glaubenszeugnis.

5- Praktische Hinweise

  • Es ist ratsam, für das Gebet einen nützlichen Zeitpunkt ohne unmittelbare Fristen festzulegen.
  • Das Gebet erfordert eine Zeit der Vorbereitung. Insbesondere achte man darauf:
    >Geist und Körper beruhigen.
    >Eine bequeme Position einnehmen, mit geradem Rücken.          >Muskelverspannungen lösen, vor allem Augen und Augenlider.
  • Die Konzentration soll nicht erzwungen werden. Ablenkungen oder wiederkehrende Gedanken und Bilder sollen nicht unterdrückt werden. Es ist besser, innezuhalten, die Zerstreuungen zu beobachten um nach ihren Wurzeln zu greifen. Sorgen, Gedanken, Wünsche, Erinnerungen haben oft eine Wurzel, die, einmal ergriffen, selbst zum Gebet werden kann.
  • Beim gesprochenen Gebet – zB beim individuellen Breviergebet hift das langsame Lesen
  • Bei besonders lästigen und anhaltenden Zerstreuungen ist man versucht das Gebet zu unterbrechen und wegzugehen. Es ist aber besser beim Herrn zu bleiben: Seine Nähe ist wichtiger als unser Sagen und Tun. Das „Gebet des Herzens“, dh die längere Wiederholung des Namens „Jesus“  im Atem-rhythmus, kann sehr hilfreich sein.

Der Fortschritt des Gebets durchläuft einige obligatorische Passagen, die mit der Überwindung wiederkehrender Versuchungen verbunden sind:

>“Ich glaube nicht, dass es wichtig ist“ -> Es gibt nichts Wichtigeres! (die Hände des Mose).

>„Ich fühle mich, als würde ich Zeit verschwenden“ -> Keine im Gebet verbrachte Zeit ist verschwendet.

>„Ich fühle nichts, ich fühle mich trocken und leer“ -> Die Erfahrung der Trockenheit, der inneren Leere, der Wüste ist grundlegend, um den Geist des Gebets zu reinigen und zu stärken.

6- Wichitger Fortschritt!

Das Gebet wird auch inhaltlich immer einfacher.
Das Gebet spiegelt die Ebene unseres Glaubens und unseres Vertrauens in Gott wider. Wenn ich fest glaube dass das Beste für mich einfach die Erfüllung des Willens Gottes ist, wird das Gebet um die grundlegenden Bittgebete des Vaterunsers vereinfacht.

7- Eine einfache Übung

… Die einzelnen Anrufungen des Vaterunsers auf der Rosenkranzkrone langsam wiederholen. Ich bete verbunden mit dem Sohn und Er verbindet mein Gebet mit Seinem Gebet.

8- Viele Formen des Gebets, aber im Wesentlichen…

Es gibt Varianten des Gebets, die von der verbalen Form zur stillen Kontemplation neigen.
Das Gebet des Bauern von Ars, das im KKK erwähnt wird (*), ist ein hohes Beispiel für kontemplatives Gebet und eine Ermutigung: Die höchsten Formen des christlichen Betens sind allen zugägnlgich, weil Gott es allen seinen Kindern ermöglicht.

 (*) Die „Beschauung” [Kontemplation] ist gläubiges Hinschauen auf Jesus. „Ich schaue ihn an, und er schaut mich an”, sagte ein Bauer von Ars, der vor dem Tabernakel betete, zu seinem heiligen Pfarrer. (KKK, 2751)

9- Die Beziehung zwischen persönlichem und liturgischem Gebet

Das liturgische Gebet nährt das persönliche Gebet, zum Beispiel, wenn ich die Gebete und andere Teile, die der täglichen Heiligen Messe eigen sind, lese und darüber nachdenke.
Das persöhnliche individuelle Gebet sorgt dafür, dass das liturgische Gebet nicht in Gewohnheit oder Formalismus verfällt.

10- Das Liturgisches Gebet

Es ist der erste priesterliche Gottesdienst.
Die Liturgie ist die persönliche Teilnahme am offiziellen Gebet der Kirche, der Braut Christi, für die Verherrlichung des Vaters und für das Heil der Welt.
Die Zeit des Seminars soll die Wertschätzung des liturgischen Gebets fördern.

  • Wie lebe ich die Momente der täglichen Liturgie (Laudes, Vesper, Heilige Messe?)
  • Wie könnte ich die Qualität des liturgischen Gebets verbessern?

11- Die Eucharistische Anbetung

Die Kirche lehrt die grundlegende Bedeutung der eucharistischen Anbetung und empfiehlt sie Priestern und Laien. Sie ist keine Andachtsübung unter anderen, sondern die notwendige Ergänzung zur gefeierten Eucharistie.

Biblische Ikonen:

  • Lk 10, 38
  • Joh 13, 22
  • Offb 3, 20

12- Die Heilige Messe

Es ist nicht immer der chronologische Beginn des Tages, aber es sollte immer sein Prinzip sein: Ich lebe meinen Tag gut, wenn ich ihn zu einer Erweiterung des eucharistischen Geheimnisses als Danksagung und Opfergabe mache.
Eine Hilfe daz: die Einsetzungsworte im Laufe des Tages mehrmals als inneres Gebet wiederholen.
Die tägliche Feier der heiligen Messe führt den Priester zurück zum Kern seiner Berufung, die darin besteht, Transparenz der bräutlichen Liebe Christi zur Kirche zu werden.

Um das eucharistische Geheimnis in Fülle zu leben, ist es notwendig, sich vorzubereiten.
Es kann hilfreich sein…

>die Lesungen zu lesen und darüber nachzudenken;
>das eucharistische Gebet als Grundlage des persöhnlichem Gebet zu wählen;
>mit der Feier der hl. Messe eine besondere Absicht der Danksagung und Opfergabe zu verbinden…

13- Das Breviergebet

Einige mögliche Verbesserungen:

  • Nicht zu schnell lesen!
    >Es gibt mehrere Formen der Rezitation oder Kantillation der Psalmen:
    – Antiphonal: abwechselndes Lesen zwischen zwei Chören oder L/A
    – Responsorial (Psalmverse -> Lektor/ Antiphon Alle)
    – Alle lesen gemeinsam den gesamten Psalm
  • “Ehre sei dem Vater…” singen
  • Die Zweiteilung der Fürbitten zwischen „Lektor / Alle“ verteilen

Im individuellen Breviergebet

  • Sehr langsam lesen, ev. die Lippen bewegend – fördert die Konzentration.
  • Die Texte die man nur gelesen, aber nicht mitgebetet hat, sollte man wiederholen.