Ujöp Freinademetz
Die Lage der Christen in China
1 – Stern
2- Ritratto di JF
3- Ojes
Er wurde am 15. April 1852 in Ojes, einer kleinen Teilgemeinde der Gemeinde Badia in Südtirol, geboren.
Damals gehörte dieses Gebiet noch zur österreichisch-ungarischen Monarchie. Der Ortsteil Ojes liegt 1500 m hoch, er gehört zur Pfarre St. Leonhard, und wird vom Massiv des Kreuzkofel überragt.
4- Als 4.es Kind vom Hans Matthias F.
5- und von der Anna Maria Algrang
6- Aus dem Taufbuch der Pfarre St. Leonhard
Taufe am 15.04.1852
7- Bauernhof
Seine Familie war eine arme Bauernfamilie, sie lebte von einer kargen Landwirtschaft und ein wenig Viehzucht.
Sie war aber reich an Kindern und im christlichen Glauben.
Von den dreizehn Kindern starben vier im Kindesalter, die anderen mussten von Klein an auf dem Feld oder im Stall arbeiten. Die Mädchen halfen zusätzlich der Mutter im Haus.
8- Stube
In diesem Haus wurde vor einem kleinen Altärchen mit dem Bild der Madonna viel gebetet.
9- Wallfahrtskirche Hl. Kreuz
Sehr oft pilgerte die ganze Familie hinauf zur Wallfahrtskirche Hl. Kreuz, die sich auf 2000 m Höhe am Fuß des Kreuzkofels befindet. Die Verehrung des Kreuzes Christi war von Kindheit die bestimmende Spiritualität des Josef.
10- Kreuz
11-12-13 SPRÜCHE
14- Volksschule
Im Alter von sechs Jahren wurde der kleine Ujöp in die Volksschule aufgenommen, wo er italienisch lernte. Er besuchte sie vier Jahre.
Dann ging er in das benachbarte Sottrú zum Weber Franz Thaler in die Lehre. Der gute Mann merkte bald, dass sein Lehrbub Priester werden wollte und unterstützte ihn darin auch finanziell. Die Beiden verband eine tiefe Freundschaft, die das ganze Leben lang dauerte. Josef nannte ihn seinen größten Wohltäter.
15- Cassianeum
Im Alter von zehn Jahren kam Josef Freinademetz in die Stadt Brixen. Jetzt lernte er gut deutsch und wurde Josef genannt. Seine Schule war das kaiserliche Gymnasium, das er vom bischöflichen Cassianeum, dem kleinen Seminar, besuchte.
16- Studentenphoto
Er war ein frommer und fleißiger Student mit einer großen Begabung für Sprachen.
17- Priesterseminar
1872 trat er ins Priesterseminar ein, dessen Kapelle dem Kreuz Christi geweiht war (übers Brüggele)
In der Diözese Brixen wurde das Priesterseminar im Jahr 1607 durch den Bischof Christoph von Spaur gegründet. Es befand sich am Standort des heutigen Kassianeum. Im Jahre 1721 erhielt Caspar Ignaz v. Künigl vom Domkapitel das Pilgerhospiz der Kreuzesinsel, das bereits 1157 gegründet wurde. Künigl ließ in den Jahren 1764 bis 1771 das Gebäude umbauen und macht daraus das Priesterseminar.
18- JF und Weihekollegen
Am 25. Juli 1875 erhielt er die Priesterweihe.
Er war 23 Jahre alt.
19- Chiesa di S. Martino in Badia
Er wurde der Pfarre St. Martin im Gadertal, nahe seinem Heimatort, zugewiesen.
20- idem, oggi
21- Der Jungpriester JF –> Sehnsucht nach der Mission
Der Wunsch, Missionar zu werden reifte im Seminar in Brixen.
Einige Lehrer unterhielten Korrespondenz mit Tiroler Missionaren und luden sie ins Seminar ein, um den Studenten über die Situation der nichtchristlichen Völker zu erzählen.
Sie schilderten diese als materiell und spirituell arm, einer Situation, aus der sie das Christentum retten könnte.
In diesen Jahren wünschten die europäischen Kolonialmächte Misionare in ihre Kolonien. In manchen europäischen Ländern wurden Missionsinstitute gegründet mit dem Ziel, Ordensmänner und -frauen für die Evangelisierung der sog. Heidenvölker auszubilden.
22- Missionshaus in Steyl
Ein solches Institut war die Gesellschaft des Göttlichen Wortes, gegründet 1875 in Steyl in Holland, Gründer war der deutsche Priester Arnold Janssen.
23-26 Arnold Janssen und kurze Lebensbeschreibung
27- F, Janssen und Steyl
Arnold Janssen warb um deutschsprachige Mitglieder.
Der junge Priester Josef Freinademetz erfuhr davon und schrieb an P. Janssen, dem Rektor des Instituts, dass er den Wunsch habe, Missionar zu werden.
Janssen besuchte ihn in Brixen, dann bat er Bischof Vinzenz Gasser, Josef Freinademetz frei zu geben.
Der Bischof stimmte zu, obgleich er den jungen ladinischen Priester lieber in seiner Diözese behalten hätte (der Bischof von Brixen sagt NEIN, der Bischof von der Kirche sagt JA).
So verließ P. Josef Freinademetz Ende August 1878 die Pfarre St. Martin und reiste nach Steyl, um sich für die Ausreise in die Mission vorzubereiten.
Seine Vorbereitung in Steyl war kurz, schon im März des folgenden Jahres (1879) erhielt er zusammen mit dem Bayern Johann Baptist Anzer die Bestimmung für China.
28- Fahrt Ancona – HongKong
Am 2. März 1879 wurde ihnen das Missionskreuz überreicht und im gleichen Monat, am 15. März, reisten sie, nach einem kurzen Abschied von der Familie, mit dem Schiff von Ancona ab. P. Josef zählte noch keine 27 Jahre.
29- Text Brief während der Fahrt
30- Hong Kong
Für Josef Freinademetz begann unter der Leitung des italienischen Missionars Piazzoli ein zweijähriges „Missionsnoviziat“ in Saikung, einer kleinen Station im Hinterland von Hongkong. Entscheidende Zeit, um ihn zum wahren Missionar zu machen!
31 – Chinesischer Markt
Die Leute von St. Martin grüßten ihren Kaplan mit „Gelobt sei Jesus Christus“, die Kinder küssten ihm die Hand. In seinen oft sehr langen Predigten war, wie damals üblich, das Sünden- und Höllenthema vorherrschend. Das war die „katholisch-heile“ Welt, in der Josef Freinademetz aufgewachsen und zu Hause war.
32- Bauernarbeit in China
Als der Sohn der Tiroler Berge im April 1879 in Hongkong an Land ging, tat er das in dem Bewusstsein, von nun an „die armen Heiden zu bekehren und Götzendienst und Unglauben auszurotten“:
„Wenn ich an jene ganz unglücklichen Länder und Völker denke, wo die dunkelste Nacht des Heidentums herrscht, wo man die wahre Religion nicht kennt, an jene Menschen, die doch auch unsere Brü-der und Schwestern sind, dann schlägt mir heftig das Herz, dann möchten die Augen sich mit Tränen füllen“, so hatte er in St. Martin gepredigt.
33- Fischen in China
„Ich kenne ja das übergroße Elend unserer Brüder jenseits des Meeres, die mit Tränen in den Augen uns die Arme entgegenstrecken und um Hilfe bitten“, sagte Josef Freinademetz in seiner Abschiedspredigt.
34- “Fu ShenFu”
Äußerlich wird er zum Chinesen: Aus Josef Freinademetz wird „Fu Jo-shei Shenfu“, vereinfacht „Fu Shenfu“ – „Priester des Glücks“;
Seine für Chinesen ungewohnte lange Nase ist interessanter als das, was er zu sagen hat. Sie kommen, um einen exotischen Europäer zu sehen, nicht um seine Botschaft zu hören. Und was am allerschlimmsten ist: Sie schreien ihm „Fremder Teufel“ nach. Er hat Familie, Freunde, Heimat, alles aufgegeben, um die Chinesen aus den Klauen des Teufels zu befreien – und nun nennen eben diese Menschen ihn „Teufel“!
35- Chinesisches Kind
Zusammenfassend schreibt er: „China ist recht eigentlich das Reich des Teufels. Man kann kaum zehn Schritte gehen, ohne dass allerhand höllische Fratzen und die verschiedensten Teufeleien einem unter die Augen treten!“
Welche Einttäuschung! „Und dieses ist es eben, was der junge Missionar am bittersten fühlt: Er ist mit einem Feuereifer aus Europa gekommen; er wünschte, dass vor lauter Taufen und Predigen am Abend der Arm ihm kraftlos niedersinke und dass jedes Jahr einige Pagoden vor seinen Augen in Trümmer gingen, um ebenso vielen Gotteshäusern Platz zu machen“ – und stattdessen…?
36- 1879 beginn JF “ein Chinese zu werden”
Die chinesischen Kleider haben aus Josef Freinademetz noch keinen neuen Menschen gemacht. Das spürt er; und er erkennt, was zu tun ist:
„Die Hauptsache bleibt zu tun übrig: die Umwandlung des inneren Menschen: chinesische Anschauungsweise, chinesische Sitten und Gebräuche, chinesischen Charakter und Anlagen studieren, das geht nicht an einem Tag, auch nicht in einem Jahr, und auch nicht ohne manche schmerzliche Operation.“
Ohne es schon wissen zu können, hat er in diesen Sätzen sein Lebensprogramm formuliert. Er löst sich von seinen engen Gedankengängen und wird zum begnadeten Missionar. Er ist bestens gerüstet für den Aufbau der ersten, den Steyler Missionaren übertragenen Mission in Süd-Shantung.
37- Shantung und Puoli
Im Juni 1881 verlässt Josef Freinademetz Hongkong.
Nach einem erneuten Sprachstudium – in Shantung spricht man ein anderes Chinesisch als in der britischen Kolonie – trifft er im März 1882 in Puoli, der künftigen Hauptstation des ersten „Missionsgebietes“ der Steyler Missionare ein. Süd-Shantung wird nicht nur sein Arbeitsfeld, es wird ihm zur Heimat.
38- Shantung – Google
39- Statio in Puoli
Am 15. August 1886 legt Josef Freinademetz die ewigen Gelübde ab.
Mit dem ersten Generalkapitel war in diesem Jahr die Gemeinschaft von Steyl zur „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ geworden. Er war jetzt 34 Jahre alt und seit sieben Jahren in China, davon vier Jahre in Süd-Shantung.
„So gelobe ich dir, heiliger, dreieiniger Gott …“ heißt es in der Gelüb-deformel. Für Freinademetz aber bedeuten die Gelübde nicht nur seine innere, vorbehaltlose Ganzhingabe an den Schöpfer.
Er verknüpft damit sein Leben untrennbar mit den Menschen Chinas. Er opfert nicht nur seine Kraft, seine Energie, sein Leben für sie.
Und er verbindet auch sein Leben nach dem Tod, seine Hoffnung auf die ewige Glückseligkeit mit ihnen. Er kann sich sein Leben, ja nicht einmal den Himmel, ohne Chinesen nicht mehr vorstellen. Seinem Tagebuch vertraut er an:
„Somit Bruder Joseph, ist das Los gefallen: bete, arbeite, leide, ertrage. Dein ganzes Leben für deine lieben Chinesen, auf dass, wenn du dereinst am Abend deines Lebens dich zum Sterben niederlegen wirst, du dich schlafen legen kannst neben und mit deinen teuren Chinesen. Adieu! Leb wohl, zum letzten Mal, liebe Heimat übers Meer drüben!“
40 – Von Oies nach China, von Josef zum “FuShenfu”
41- Seligsprechung am 19.10.175 – Paul der VI
Heiligsprechung am 5. 10. 2003 – joh Paul II
42-46 Gebet, Brevier, usw…
47- Brief an die Eltern, nach dem Tod eines Bruders
48- Taufurkunde auf Chinesisch
49- Stern