Papst Franziskus – Apostolisches Schreiben
“Gaudete et exsultate”
Über den ruf zur heiligkeit in der welt von heute (2018)
– I –
1. Er will, dass wir heilig sind, und erwartet mehr von uns, als dass wir uns mit einer mittelmäßigen, verwässer-ten, flüchtigen Existenz zufriedengeben.
3. Unter ihnen sind vielleicht unsere eigene Mutter, eine Großmutter oder andere Menschen, die uns nahestehen…
4. »Wir sind von den Freunden Gottes umgeben, geleitet und geführt. […] Ich brauche nicht allein zu tragen, was ich wahrhaftig allein nicht tragen könnte. Die Schar der Heiligen Gottes schützt und stützt und trägt mich.«
6. Der Herr hat in der Heilsgeschichte ein Volk gerettet. Es gibt keine vollständige Identität ohne Zugehörigkeit zu einem Volk. Deshalb kann sich niemand allein, als iso-liertes Individuum, retten
7. In dieser Beständigkeit eines tagtäglichen Voran-schreitens sehe ich die Heiligkeit der streitenden Kirche.
8. »Aus der dunkelsten Nacht treten die größten Pro-pheten – Heiligengestalten hervor. Aber zum großen Teil bleibt der gestaltende Strom des mystischen Lebens unsichtbar. Sicherlich werden die entscheidenden Wendungen in der Weltgeschichte wesentlich mit-bestimmt durch Seelen, von denen kein Geschichtsbuch etwas meldet. Und welchen Seelen wir die ent-scheidenden Wendungen in unserem persönlichen Leben verdanken, das werden wir auch erst an dem Tage erfahren, an dem alles Verborgene offenbar wird.«
9. Die Märtyrer »sind ein Erbe, das lauter spricht als die Faktoren der Trennung«.
10. »Mit so reichen Mitteln zum Heile ausgerüstet, sind alle Christgläubigen in allen Verhältnissen und in jedem Stand je auf ihrem Wege vom Herrn berufen zu der Voll-kommenheit in Heiligkeit, in der der Vater selbst voll-kommen ist.«
11. Es geht also nicht darum, den Mut zu verlieren, wenn man Modelle der Heiligkeit betrachtet, die einem unerreichbar erscheinen.
Wir sind alle aufgerufen, Zeugen zu sein, aber es gibt »viele existentielle Weisen der Zeugenschaft«
12. Gerade auch in Zeiten, in denen die Frauen stark ein-geschränkt waren, hat der Heilige Geist Heilige erweckt, deren Leuchtkraft zu neuen geistlichen Dynamiken und wichtigen Reformen in der Kirche geführt hat.
14. Wir sind alle berufen, heilig zu sein, indem wir in der Liebe leben und im täglichen Tun unser persönliches Zeugnis ablegen, jeder an dem Platz, an dem er sich befindet.
15. Lass zu, dass die Taufgnade in dir Frucht bringt auf einem Weg der Heiligkeit.
Im Grunde ist die Heiligkeit die Frucht des Heiligen Geistes in deinem Leben.
“Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut und Enthaltsamkeit; gegen all das ist das Gesetz nicht.” (vgl. Gal 5,22-23: 22).
„Herr, ich bin ein armseliger Mensch, aber du kannst das Wunder vollbringen, mich ein wenig besser zu machen.“
16. Diese Heiligkeit, zu der der Herr dich ruft, wächst und wächst durch kleine Gesten.
17. »Es gibt Eingebungen, die nur auf eine außerge-wöhnliche Vollkommenheit gewöhnlicher Übungen des christlichen Lebens hinzielen.
»Nütze jeden Tag die Gelegenheit, um kleine Dinge in großartiger Weise zu erledigen.«
18. »Seine Liebe kennt keine Grenzen, und einmal gewährt, wurde sie nie zurückgenommen. Sie war bedingungslos und blieb treu. So zu lieben ist nicht einfach, weil wir oft so schwach sind. Aber gerade der Versuch, so zu lieben, wie Christus uns geliebt hat, zeigt, dass Christus sein eigenes Leben als Auferstandener mit uns teilt. Auf diese Weise zeugt unser Leben von seiner Wirkmacht, selbst inmitten menschlicher Schwäche.«
Trotzdem
Die Menschen sind unvernünftig, irrational und egoi-stisch. Liebe diese Mensche trotzdem.
Wenn du Gutes tust, werden dich die Menschen beschuldigen, dabei selbstsüchtige Hintergedanken zu haben.
Tue trotzdem Gutes.
Wenn du erfolgreich bist, gewinnst du falsche Freunde und wahre Feinde.
Sei trotzdem erfolgreich.
Das Gute, das du heute getan hast, wird morgen schon vergessen sein.
Tue trotzdem Gutes.
Ehrlichkeit und Offenheit machen dich verwundbar.
Sei trotzdem ehrlich und offen.
Die Menschen bemitleiden Verlierer, doch sie folgen nur den Gewinnern.
Kämpfe trotzdem für ein paar von den Verlierern.
Woran du Jahre gebaut hast, das mag über Nacht zerstört werden.
Baue trotzdem weiter.
Die Menschen brauchen wirklich Hilfe, doch es kann sein, dass sie dich angreifen, wenn du ihnen hilfst.
Hilf diesen Menschen trotzdem.
Gib der Welt das Beste, was du hast, und du wirst zum Dank dafür einen Tritt erhalten.
Gib der Welt trotzdem das Beste.
Letztendlich ist dann alles eine Angelegenheit zwischen dir und Gott. Sowieso war es nie eine Angelegenheit zwischen dir und anderen.
(Mutter Teresa)